"Wir sind von Minute zu Minute anders*..."
habe ich als Motto gewählt, weil M. Feldenkrais in meinen Augen darin das ganze Entwicklungspotential ausgedrückt hat.
Natürlich sind wir auch von Lebensbeginn bis -ende gewissermassen gleich - was z.B. unsere Erbanlagen angeht.
Wie wir uns aber dafür einsetzen, das uns Gegebene zu entwickeln und zu erweitern, um dadurch unseren Möglichkeiten näher zu kommen, dafür entscheiden wir uns von Augenblick zu Augenblick neu - mehr oder weniger bewusst.
Es spielt letztlich keine Rolle, wie nah ich meinen Traum-Zielen komme, solange ich mich darauf zu - unterwegs - in Bewegung befinde.
"Beweglicher werden heisst lebendiger werden, körperlich, seelisch und geistig."
Moshé Feldenkrais
Und dabei ist mir 'das Finden' wichtig:
Ich suche nicht - ich finde
Suchen - das ist Ausgehen von alten Beständen
und ein Finden-Wollen
von bereits Bekanntem im Neuem.
Finden - das ist das völlig Neue!
Das Neue auch in der Bewegung.
Alle Wege sind offen
und was gefunden wird,
ist unbekannt.
Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!
Die Ungewißheit solcher Wagnisse
können eigentlich nur jene auf sich nehmen,
die sich im Ungeborgenen geborgen wissen,
die in die Ungewißheit,
in die Führerlosigkeit geführt werden,
die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen,
die sich vom Ziele ziehen lassen und nicht
- menschlich beschränkt und eingeengt -
das Ziel bestimmen.
Dieses Offensein für jede neue Erkenntnis
im Außen und Innen:
Das ist das Wesenhafte des modernen Menschen,
der in aller Angst des Loslassens
doch die Gnade des Gehaltenseins
im Offenwerden neuer Möglichkeiten erfährt.
Pablo Picasso
* "Wir sind von Minute zu Minute anders..."
Dieses Zitat finden Sie auf S. 112 in: Moshé Feldenkrais, "Die Entdeckung des Selbstverständlichen", Suhrkamp Taschenbuch, 1987